Lebensdaten von Peter Härtling

13.11.1933

Geburt in Chemnitz. Kindheit in Hartmannsdorf bei Chemnitz, wo der Vater eine Rechtsanwaltskanzlei unterhält.

1941

Umzug nach Olmütz/Mähren, der Vater versucht sich dem direkten Zugriff der Nazis zu entziehen.

1945

Flucht nach Zwettl/Niederösterreich, dort erlebt Härtling den Einmarsch der russischen Armee.Weitere Flucht zusammen mit der Mutter, der Schwester, der Großmutter und der Tante nach Wien und von dort mit vielen Zwischenstationen Richtung Westen.

Juni 1945

Tod des Vaters im russischen Kriegsgefangenenlager Döllersheim. Härtling erfährt davon erst ein Jahr später.

Anfang 1946

Eintreffen in Nürtingen. Nach einem Dreivierteljahr ohne Schule geht Härtling wieder zum Gymnasium.

Oktober 1946

Selbstmord der Mutter.

1948

lernt Härtling den früheren Kommunisten und Maler Fritz Ruoff kennen, einen Mann, der von den Nazis verfolgt wurde und für Härtling ein Mentor wird.

Winter 1951

verläßt Härtling das Gymnasium, er kommt mit den Lehrern nicht zurecht, die ihren Dienst versehen, wie sie das seit den Nazis gewohnt sind. Für kurze Zeit arbeitet Härtling in der Buchhaltung einer Korkfabrik.

Frühjahr 1951

besucht Härtling die von HAP Grieshaber gegründete Bernstein-Schule.

1952 - 1954

Volontär in der Lokalredaktion der Nürtinger Zeitung

1953

erscheint Härtlings erstes Buch, die Gedichte poeme und songs, und Härtling beginnt andere Autoren kennenzulernen.

1954 -1955

Redakteur bei der Heidenheimer Zeitung.

1956

versucht Härtling zum ersten Mal, als freier Schriftsteller zu leben.

1956 -1962

Feuilleton-Redakteur bei der Deutschen Zeitung zunächst in Stuttgart, nach 1960 in Köln.

1959

Heirat mit Mechthild Maier, Psychologin.

1962

Redakteur bei der Zeitschrift Der Monat, ab Mai 1964 Mitherausgeber.

1963

Geburt des Sohnes Fabian.

1964

Literaturpreis des Verbandes der Kritiker (Kritikerpreis) für Niembsch.

1965

Lesung aus „Janek” bei der Tagung der Gruppe 47 im „Alten Cassino” am Wannsee/Berlin

Frühjahr und Sommer 1965

tritt Härtling für die SPD ein. Im Wahlkontor Deutscher Schriftsteller überlegt er sich Wahlkampfslogans und schreibt Reden für Politiker.

1965

Förderpreis Literatur des Landes Niedersachsen für Niembsch. Geburt der Tochter Friederike.

1966

Ehrengabe des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie für Niembsch. Prix du meilleur Livre Étranger für französische Ausgabe von Niembsch. Geburt des Sohnes Clemens.

Anfang 1967

Cheflektor im S. Fischer Verlag.

1968

Sprecher der Geschäftsleitung des S. Fischer Verlags.

1970

Schubart-Preis der Stadt Aalen für Das Familienfest. Geburt der Tochter Sophie.

1971

Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne Berlin für Gilles.

Zum Jahreswechsel 1973/74

scheidet Härtling aus der Geschäftsführung des S. Fischer Verlags aus, seither freier Schriftsteller.

1976

Deutscher Jugendbuchpreis für Oma.

1977

Stadtschreiber von Bergen-Enkheim.

1978

Wilhelmine-Lübke-Preis des Kuratoriums Deutsche Altershilfe.

1979 -1980

beteiligt sich Härtling am Widerstand gegen den Bau der Startbahn West am Frankfurter Flughafen.

1980

Zürcher Kinderbuchpreis "La vache qui lit" für Ben liebt Anna und Sofie macht Geschichten.

1982

Naturschutzpreis der Kreisgruppe Groß-Gerau des Bundes für Umwelt und Naturschutz.

Wintersemester 1983/84

Gastdozentur für Poetik an der Universität Frankfurt am Main.

1985

Preis der Stiftung zur Förderung der Geistigen und Kulturellen Arbeit.

Ab 1986

hält Härtling regelmäßig Seminare und Vorträge über Schubert und Liedtexte, die auch von anderen Komponisten vertont wurden. Freundschaft mit der Sängerin Mitsuko Shirai und dem Pianisten Hartmut Höll.

1987

Hermann-Sinsheimer-Preis und Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Erste Lesungen nach dem Vorbild der Schubertiaden zusammen mit Musikern.

1992

Lion-Feuchtwanger-Preis.

Frühjahr 1994

Poetik-Dozent an der Hochschule für Musik und Gestaltung "Mozarteum" in Salzburg.

1994/1995

Vorlesungen an der Musikhochschule Karlsruhe.

1994

Verleihung des Titels eines Professors durch das Land Baden-Württemberg.

1995

Stadtschreiber von Mainz.

1995

Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes.

1996

Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen.

1996

Verleihung der Karl-Preusker-Medaille durch die Deutsche Literaturkonferenz.

1997

Uraufführung des Stücks Melchinger Winterreise durch das Theater Lindenhof, Melchingen. Voerder Jugendbuchpreis.

1998

Wahl zum Präsidenten der Hölderlin-Gesellschaft.

2000

Eichendorff-Preis

2001

Dr. h.c. der Universität Gießen.

2001

Poetik-Dozentur der Universität Dresden.

2001

Sonderpreis des Jugendbuchpreises für das kinderliterarische Gesamtwerk.

2003

Deutscher Bücherpreis für das Gesamtwerk

2003

Ehrenbürger der Stadt Mörfelden-Walldorf

2004

Ehrenbürger der Stadt Nürtingen

2006

Von 1998 bis 2006 Präsident der Hölderlin-Gesellschaft

2006

Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung, Rheinland-Pfalz

2007

CORINE Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten für das Lebenswerk

2008

Lenka Reinerová – Stipendium in Prag

2010

Kulturpreis des Kreises Groß-Gerau

2011

Großer Preis der Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach

2012

Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache

2014

Hessischer Kulturpreis

2015

Elisabeth-Langgässer Preis, Alzey



2017
Peter Härtling starb am 10. Juli 2017 in Rüsselsheim


Härtling war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz; der Akademie der Künste von Berlin und Brandenburg; der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt und Ehrenmitglied der Robert-Schumann-Gesellschaft, Frankfurt am Main.


Nach Peter Härtling wurden folgende Schulen benannt:
1991
Förderschule in Gaildorf
1991 Schule für Geistigbehinderte in Schleswig
1991 Städtische Schule für Erziehungshilfe in Wuppertal
1991 Grundschule in Langenfeld
1992
Schule für Lernbehinderte in Springe
1995
Patenschaft für die Städtische Förderschule in Aachen. Seit 2019 offiziell Peter Härtling-Schule
1995 Förderschule in Werl
1995 Die an die Psychatrie in Riedstadt angehängte Sonderschule
1995
Grundschule in Friedrichsdorf
1996
Schule für Lernbehinderte in Düsseldorf
1999
Grundschule in Wilferdingen/Remchingen
2003
Grundschule in Mainz-Finthen
2006
Grundschule in Estedt
2007
Gymnasium in Nürtingen
2008
Förderschule in Weil der Stadt
2009
Grundschule in Hülben
2011
Integrative Grundschule in Wetzlar
2018
Grundschule in Berlin
Die nach Peter Härtling genannten Schulen in Faßberg und Mühlheim an der Ruhr wurden aufgelöst.